Geschlechterungleichheiten in Bezug auf Geld sind viel tiefgehender als die ungleiche Bezahlung. Frauen sind nicht nur benachteiligte Verdienerinnen, sondern auch benachteiligte Konsumentinnen. In diesem Artikel stelle ich Ihnen fünf Aspekte vor, wie Frauen an der Kassa mehr bezahlen müssen.
Erstens sind die Inflationsraten in den letzten Jahren weltweit enorm gestiegen, bis zu 8% in den Vereinigten Staaten und 8.6% in Österreich im Jahr 2022. Was nicht jeder weiß, ist, dass einkommensschwache Haushalte einen größeren Anteil ihrer Gesamtausgaben für die Deckung der steigenden Inflationskosten verwenden. Und wer ist weltweit am ehesten Oberhaupt oder lebt in einem einkommensschwachen Haushalt? Frauen.
Zweitens zahlen Frauen mehr, um sicheren Sex zu haben. Ein kürzlich erschienener Bericht über Verhütung in Österreich zeigt, dass die Hälfte der Frauen die Kosten für Verhütung alleine trägt, während nur ein Viertel diese Ausgaben mit ihren Partnern teilt. Frauen berichten, dass sie jährlich zwischen 30 und 230 Euro für Verhütung ausgeben. Im Gegensatz dazu übernehmen nur 12 Prozent der Männer in Partnerschaften die volle Verantwortung für die Familienplanung.
Drittens geben Frauen im Laufe ihres Lebens zwischen 2.800 und 7.280 Dollar für Menstruationsprodukte, einschließlich Schmerzmittel, aus. Dieselbe Studie zeigt, dass Periodenprodukte in Österreich sogar teurer sind als in den meisten Bundesstaaten der USA. Ein weiterer erwähnenswerter Aspekt ist, dass Periodenprodukte in Europa immer noch nicht steuerfrei sind – mit Ausnahme von Irland. In Österreich werden Tampons und Menstruationsbinden mit einem Steuersatz von 20% besteuert - der Luxussteuer – während andere wesentliche Alltagsprodukte (wie Lebensmittel und Medikamente) mit 13% besteuert werden.
Viertens sind Frauen dem sogenannten „Pink Tax“ auf bestimmte Produkte ausgesetzt. Obwohl einige geschlechtsspezifische Produkte aufgrund unterschiedlicher Produktionsprozesse unterschiedliche Preise aufweisen können, zeigt die Forschung dennoch eine beträchtliche unerklärliche Lücke zwischen weiblich und männlich vermarkteten Produkten. Trotz einer sich in den letzten Jahren verringernden Preisdifferenz kosten Körperpflegeprodukte wie Lotionen und Deodorants für Frauen mehr als jene für Männer. Selbst pastellfarbene Stifte oder Spielzeug und Kleidung für Mädchen sind teurer als vergleichbare Produkte, die für Jungs vermarktet werden. Die Abbildung zeigt Preisunterschiede in New York City im Jahr 2015: